Frontline

Ausstellung NRW Forum Fotografie
Robert Capa. Cordoba front. 1936.
Loyalistischer Soldat im Moment des Todes.
© International Center of Photography/Magnum Photos

Frontline – Foto-Ikonen der Welt
NRW Forum Fotoausstellung – Magnum Photos
24. September 2011 bis 8. Januar 2012

Dieses Foto gehört zu den Foto-Ikonen der Welt und ist im Gedächtnis eines jeden tief verankert: Ein Soldat wirft die Arme nach hinten, sein Gewehr gleitet ihm aus der Hand – es ist der Moment, in dem er von einer Kugel tödlich getroffen wird. In diesem Foto mit dem Titel „Loyalistischer Soldat im Moment des Todes“, das 1936 während des Spanischen Bürgerkrieges entstand, hält der Fotograf Robert Capa die Quintessenz eines jeden Krieges fest. Man mag behaupten, mit diesem Foto und den darauf folgenden Fotografien, die Robert Capa zusammen mit dem Triumvirat George Rodger, Henri Cartier-Bresson und David Seymour aus diesem Krieg und später von den fürchterlichen Schlachtfeldern und Orten der Verzweiflung des Zweiten Weltkrieges schossen, beginne die eigentlich fotografische Berichterstattung über Kriege.

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Susan Sontag, die sich in ihren frühen Aufsätzen kritisch mit der Kriegsfotografie auseinandergesetzt hatte, revidierte 2003 in ihrem Buch „Das Leiden anderer betrachten“, ihre Meinung, dass der Mensch angesichts der Bilder von Gewalt und Krieg abstumpfe, und unterstrich den Appell-Charakter solcher Fotografien: „Das Bild sagt: Setz dem ein Ende, interveniere, handle. Und dies ist die entscheidende, die korrekte Reaktion.“ Sontag beschreibt die Kriegsfotografie als „Gemeinsprache für Leiden und Unheil.“ Eine Sprache, die uns heute, nach vielen kleineren und größeren kriegerischen Konflikten rund um die Welt nur allzu gut bekannt ist und die mit den verstörenden Bildern der „Arabellion“ in jüngster Zeit wieder einen festen Platz auf den Titelseiten der großen Tageszeitungen und weltweit in Magazinen fand.

Und wieder stellt sich die Frage: Können Bilder Kriege und Krisen beenden, können sie die Weltöffentlichkeit aufrütteln? Dieser Frage will die Ausstellung „Frontline“ anhand der Arbeiten von neun Fotografen der berühmten Fotoagentur Magnum nachgehen.

Das vorgenannte Foto des spanischen Loyalisten von Robert Capa ist eine von 200 Fotografien in der Ausstellung. Das NRW-Forum spannt in „Frontline“ den Bogen von den inzwischen historischen und oft zu Ikonen der Fotografie geadelten Kriegsbildern der Magnum-Gründer Robert Capa, George Rodger, Henri Cartier-Bresson und David Seymour hin zu fünf jungen Magnum Fotografen: Thomas Dworzak, Dominic Nahr, Moises Saman, Peter van Agtmael und Alex Majoli. Sie fotografieren in den Krisenherden von Heute, liefern die brandaktuellen Bilder aus den Ländern Arabiens von den Aufständen gegen die dort herrschenden supressiven Regime, sind heute wieder unterwegs an die neuen Fronten.

Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit Magnum Photos, Paris. Aufgrund der Aktualität der Ausstellung erscheint anstelle eines Kataloges eine neue umfangreiche Ausgabe des NRW-Forum-Magazins KRAUT. Mit aktuellen Interviews mit den jungen Fotografen der Ausstellung, die auch als Videoportraits in der Ausstellung und im Internet zu sehen sein werden.