UNICEF-Foto des Jahres 2010

Unicef Foto 2010 Kriegsfolgen Kinder
UNICEF-Fotowettbewerb Auswirkungen des Krieges auf Kinder
foto: Ed Kashi | www.edkashi.com

Der US-amerikanische Fotograf Ed Kashi ist Sieger des internationalen Wettbewerbs „UNICEF-Foto des Jahres“. Sein Bild zeigt die neunjährige Nguyen Thi Ly aus dem vietnamesischen Da Nang. Ihr Gesicht ist gezeichnet durch die Spätfolgen eines Krieges, der vor 35 Jahren beendet wurde. Das Entlaubungsmittel „Agent Orange“ hat das Erbgut vieler Menschen geschädigt.

Allein in Da Nang, einem ehemaligen Luftwaffenstützpunkt des US-Militärs, leben heute 16.000 Kinder mit Behinderungen aufgrund des Gifteinsatzes. Auch der zweite Preisträger des Wettbewerbs befasst sich mit den Auswirkungen des Krieges auf Kinder. Der Iraner Majid Saeedi hat Mädchen und Jungen in Afghanistan mit der Kamera begleitet. Der drittplatzierte GMB Akash aus Bangladesch macht auf die Situation von Mädchen aufmerksam, die als Prostituierte schlimme gesundheitliche Schäden in Kauf nehmen müssen.

Der UNICEF-Fotowettbewerb bringt uns mit großer Eindringlichkeit Kinderschicksale aus aller Welt nahe, sagte UNICEF-Schirmherrin Bettina Wulff bei der Preisverleihung in Berlin. „Das Foto des Jahres 2010 ist ein Appell gegen das Vergessen. Es zeigt uns eindrücklich, dass Kriege auch Jahre nach ihrer Beendigung noch furchtbare Folgen für Kinder haben“.

Kriegsfolgen, die vererbt werden

Das UNICEF-Foto des Jahres 2010 ist Teil einer Dokumentation über die Folgen von „Agent Orange“, die Ed Kashi im Juli 2010 in Da Nang fotografiert hat. Auf dem Flugplatz der 800.000 Einwohnerstadt wurde einstmals das Gift tonnenweise angeliefert und für Sprüheinsätze verteilt. Heute leben hier 56.000 Menschen mit Behinderungen aufgrund des Gifteinsatzes; 16.000 von ihnen sind Kinder.


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Kinderschicksal – Verstümmelung
foto: Majid Saeedi | Getty Images

Afghanistan – die bitteren Auswirkungen des Bürgerkrieges

Zweiter Preisträger ist der Iraner Majid Saeedi (Getty Images). Sein Foto zeigt die sechsjährige Mina, die ihrer Freundin die künstliche Hand ihres Bruders Akram zum Spielen hinhält.

Die Familie war vor den Kämpfen in ihrer Heimat Jalal Abad in das pakistanische Peschawar geflohen. Der heute achtjährige Akram sammelte dort schon als kleiner Junge Schrott auf einer Müllkippe, damit die Familie überleben konnte. Im Abfall fasste er ein stromführendes Kabel an, seine Hände und Arme mussten auf Grund der Verbrennungen amputiert werden.


Unicef Kinderprostitution Kinder Armut

Kinderprostitution Bangladesh
foto: GMB Akash

Prostitution zerstört das Leben junger Mädchen

Der dritte Preis geht an GMB Akash aus Bangladesch (Panos Pictures). Er dokumentiert die Not oft blutjunger Prostituierter in seiner Heimat.

Sein Erschrecken über die ausweglose Situation dieser Mädchen in den Bordellen in der Region Faridpur wuchs, als er erfuhr, was die Mädchen ihren Körpern antun müssen, um älter und attraktiver zu erscheinen.

Sie nehmen oft täglich und über Jahre hinweg ein Steroid ein. Es führt zu Wasserablagerungen im Gewebe, die die Körper der jungen Mädchen üppiger und fülliger wirken lassen.