Frédéric Chaubin – Architekturen der Sowjet-Ära

Fotografie Architektur Ausstellung Chaubin
Architekturen der Sowjet-Ära
foto: Frédéric Chaubin

Die Ausstellung „Frédéric Chaubin. CCCP – Cosmic Communist Constructions Photographed“ versammelt rund 80 großformatige Fotografien des in Frankreich lebenden Publizisten Frédéric Chaubin, der während mehrerer Reisen nach Osteuropa seit 2003 ungewöhnliche Architekturen der Sowjet-Ära aufgespürt und aufgenommen hat.

Die Gebäude aus größtenteils peripheren Regionen der ehemaligen Ostblock-Staaten zeichnen sich durch ein utopisches Formenvokabular jenseits der genormten, staatlichen Sowjetarchitektur aus.

Seit den ausgehenden 1970er-Jahren erneuerten junge Architekten die zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandene Formensprache der russischen Avantgarde, die entschlossen war, die Welt durch Ästhetik zu verändern. Diesen „jungen Wilden“ ging es nicht mehr um den kollektivistischen Fortschritt oder um den Aufbau des Kommunismus, sondern sie stritten für die Berücksichtigung des Individuums. Ihre singulären Bauten stehen im Gegensatz zur Monotonie der sowjetischen Staatsarchitektur, deren stereotype Gebäude über gewaltige Entfernungen hinweg die gleichen Formen mit der gleichen Materialökonomie reproduzieren.

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Frédéric Chaubin fokussiert die ästhetischen Außenseiter als Hommage an die Fantasie nonkonformistischer Architekten, die in ihren Gebäuden futuristische Science-Fiction und Monumentalismus vereinen.


fotos: Frédéric Chaubin

Der in Kambodscha geborene Fotograf offenbart mit den Aufnahmen dieser einzigartigen Bauwerke, die jenseits der Norm an der Schnittstelle zweier Welten konzipiert wurden, unerwartete Vorboten des Endes der UdSSR. Zugleich bilden Chaubins Fotografien die post-sowjetische Welt nicht mehr unter dem in der zeitgenössischen Fotografie der letzten 20 Jahre vorherrschenden Blickwinkel des Verfalls ab. Vielmehr lassen die Aufnahmen eine dem Vergessen entrissene Realität entdecken.