
foto: U. Schmid | www.image-box.com
Ausstellung über Schlagzeilen und Massenmedien
Seine legendären Worte waren: „In der Zukunft wird jedermann 15 Minuten lang berühmt sein.“ Seine Vision von Superstars und Medien, die Kurzlebigkeit und Vergänglichkeit des Ruhms ist mittlerweile Realität geworden und spätestens mit dem Aufkommen der Digitalen-Revolution wurde seine Prophezeihung selbsterfüllend.
Andy Warhol (1928 – 1987), der als einer der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts und Mitbegründer der Pop Art gilt, setzte sich im Verlauf seines gesamten Schaffens intensiv mit Massenmedien und Starkult auseinander. Mit der Ausstellung „Warhol: Headlines“ (11.2.–13.5.2012) würdigt das MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main erstmals das gesamte Konvolut von Werken, in denen der Künstler Schlagzeilen verwendete oder Bezug auf sie nahm. Eine internationale Kooperation der National Gallery of Art in Washington zusammen mit The Andy Warhol Museum in Pittsburgh, der Galleria nazionale d’arte moderna in Rom und dem Frankfurter MMK ermöglicht diese umfassende Werkschau.
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Warhols Interesse an Schlagzeilen geht auf seine Zeit als Werbegrafiker in den 1950er Jahren in New York zurück, als er Journalisten bei der Auswahl und Präsentation ihrer Nachrichten beobachtete. „Die Ausstellung führt uns zu den Wurzeln der Pop-Art-Bewegung, indem sie Andy Warhol an der Schwelle vom erfolgreichen New Yorker Grafiker zum noch renommierteren bildenden Künstler in den 1950er und 60er Jahren ins Zentrum rückt“, sagt Dr. Susanne Gaensheimer, Direktorin des MMK.

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Den Ausgangspunkt für dieses internationale Kooperationsprojekt bildet das Gemälde „Daily News” (1962), das seit 1981 zur Sammlung des MMK gehört. In der Arbeit untersucht Warhol auf radikale Weise die gesellschaftliche Rolle der Massenmedien. Die Diskrepanz zwischen dem „Warenwert“ und dem „wahren Wert“ eines Kunstwerks steht im Fokus des Werkes. Mit „Daily News“ und drei weiteren Gemälden vereint diese Ausstellung erstmals alle vier handgemalten Headline-Werke aus den frühen 1960er Jahren, die es von Warhol gibt. Zusammen mit zahlreichen originalen Zeitungsseiten sowie Fotografien und Zeichnungen des Künstlers ermöglichen sie den Besuchern direkte Vergleiche zwischen den verschiedenen Stufen der Aneignung. Auch spätere Ausdrucksformen in Warhols Werk, wie Siebdrucke, Skulpturen, Videos und Soundarbeiten, schließen seine vielfältige Beschäftigung mit Nachrichten und Überschriften als Thema ein. Die Exponate der Schau beleuchten damit Warhols Faszination für die in den 1960er Jahren stark an Einfluss gewinnenden Medien und bringen zugleich seinen kritischen Umgang mit ihnen zum Ausdruck.
Der Künstler konzentrierte sich immer wieder auf Sujets der Popkultur und sammelte dazu Comics, Flugblätter, Zeitungsausschnitte sowie Pressebilder aus Magazinen und Kinoheften. Anhand unterschiedlicher Medien aus rund vier Jahrzehnten seines Schaffens zeigt die Präsentation, wie Warhol die für sein Werk zentralen Themen Prominenz, Tod, Katastrophen und zeitgenössische Ereignisse aus den Medien aufgriff und deren Darstellung zuspitzte. Sein kritisches Interesse richtete sich dabei sowohl auf die Mechanismen der Massenmedien als auch auf die Vermarktung individueller Schicksale in der Presse. Der fünfzehnminütige Ruhm, den nach Warhols Aussage jeder zumindest einmal im Leben zu erlangen vermag, findet seine bildliche Entsprechung in der medialen Berichterstattung mit ebenso kurzer Haltbarkeit.
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Warhol war in seiner wegweisenden Beschäftigung mit den Massenmedien nicht nur ein Vorreiter seiner Zeit, sondern ist damit auch bis heute brandaktuell: Schlagzeilen, die Warhol in den 1960er Jahren für seine Werke auswählte, sind zugleich so zeitlos, das sie sich auch heute noch in ähnlicher Form in den Medien finden. Auch in der Kunst hat das Thema bis in die Gegenwart seine Aktualität beibehalten: In der Sammlung des MMK knüpfen Künstler wie Christian Boltanski, On Kawara, Isa Genzken, Thomas Demand, Sturtevant oder Hans-Peter Feldmann mit ihren Bezügen auf die Massenmedien an Warhol an.
„Warhol: Headlines“ wird in insgesamt vier international renommierten Museen zu sehen sein. Das MMK ist die einzige deutsche Ausstellungsstation. Besonders auffällig ist, dass sehr viele der frühen Warhol-Werke aus dem Besitz europäischer und insbesondere deutscher Privatsammler stammen. „Die Ausstellung würdigt damit auch die sehr frühe Anerkennung Warhols in Europa seit den 1960er Jahren durch große Sammlerpersönlichkeiten, wie Karl Ströher aus Darmstadt, Peter Ludwig aus Köln, Lucio Amelio aus Neapel, Erich Marx aus Berlin und Hubert Burda aus München, aus deren Sammlungen Werke in der Ausstellung vertreten sind“, sagt Kurator Dr. Mario Kramer vom MMK.
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Anknüpfend an die Ausstellung „Warhol: Headlines“ in der dritten Ebene, zeigt das MMK weitere Werke seiner umfangreichen Pop-Art-Sammlung mit wichtigen Vertretern wie Roy Lichtenstein, Jasper Johns oder James Rosenquist.
11. Februar – 13. Mai 2012
MMK Museum für Moderne Kunst
Domstraße 10, 60311 Frankfurt am Main
Telefon +49 69 21230447 | Fax +49 69 212 37882
www.mmk-frankfurt.de | mmk@stadt-frankfurt.de
Ticket Vorverkauf
Eintrittskarten sind im Vorverkauf über „Frankfurt Ticket“ unter 069-1340400 oder www.frankfurtticket.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.
Katalog
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Prestel Verlag mit einem Vorwort von Dr. Susanne Gaensheimer und Dr. Mario Kramer sowie Beiträgen von Molly Donovan, John J. Curley, Anthony E. Grudin, John G. Hanhardt und Matt Wrbican.
Gebundenes Buch, Pappband, 224 Seiten, Format 24 x 30,5 cm, 224 farbige Abbildungen, Dt./ engl., € 39,95
Förderer
Die Ausstellung wird gefördert von der Terra Foundation for American Art und den Freunden des MMK. Medienpartner der Ausstellung sind Welt Kompakt, Interview Magazine Germany, hr2 Kultur, Journal Frankfurt.
„Warhol: Headlines“: Ausstellungsstationen
11. Juni – 9. September 2012: Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Rom
14. Oktober 2012 – 6. Januar 2013: The Andy Warhol Museum, Pittsburgh