
foto: U. Schmid | www.image-box.com
Martin Streit – Lichtkammer
30.08-28.09.2014
Der Künstler Martin Streit errichtet auf dem Roncalliplatz, zu Füßen des Kölner Doms, eine begehbare Camera Obscura. Im Innern der geräumigen Konstruktion erwartet die Besucher ein einzigartiges Erlebnis: Durch ein kleines Loch fällt die Projektion der mächtigen Südfassade in den abgedunkelten Raum und lässt ohne weitere technische Hilfsmittel ein Bild entstehen. Je nach Lichtintensität erscheint dort der auf den Kopf gestellte Dom zum Greifen nah oder fern wie eine unwirkliche Erscheinung. Veranstaltet wird das Projekt vom Erzbistum Köln anlässlich der 850-Jahr-Feier der Überführung der Gebeine der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln.

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Diesem besonderen Zauber des Gegenstands spürt Martin Streit auch in seinen fotografischen Aufnahmen nach. Der weite Platz vor dem Kölner Dom ermöglicht es, mit einer über 13 m langen, begehbaren Camera Obscura zu arbeiten. Mit der Betrachtung des Foto-Abbilds im Innern der Camera verlässt der Besucher das betriebsame, weltliche Geschehen auf der Domplatte und begibt sich auf die Ebene einer illusionistischen Projektion. Er verlässt den materiellen Ort der Zerstreuung und taucht ein in einen spirituellen Ort der Konzentration, Kontemplation und sinnlichen Aura.
Der Kölner Künstler Martin Streit, 1964 in Koblenz geboren, ist eigentlich Maler. Zur Camera Obscura führte ihn sein Interesse am Licht in der Malerei. Bei seinen Leinwandbildern lässt ein wie hingetupfter, an Jan Vermeer erinnernder Farbauftrag die Farbe als immaterielle Lichtreflexe aufglühen. Die schimmernden Oberflächen seiner einfachen Motive – Stillleben, Häuser, Passanten – erscheinen kostbar und fein moduliert. Als Martin Streit sein Kunststudium begann, hatte er schon eine Ausbildung als Kunstglaser in Koblenz abgeschlossen. Er studierte Freie Malerei zunächst in Münster, dann an der Akademie in Düsseldorf als Meisterschüler des Farbmagiers Gotthard Graubner.